Ein Beispiel für Mexiko und die Region
In der Sierra Madre Oriental sorgt gutes Management für Minderung des Klimawandels und Anpassung an dessen Folgen
Die Ausgangssituation
Der Klimawandel stellt eine zunehmende Bedrohung für die Naturschutzgebiete in Mexiko dar, sowohl für deren Ökosysteme als auch für die dort lebende ländliche Bevölkerung. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzusetzen, hat die Nationale Kommission für Naturschutzgebiete CONANP (Comisión Nacional de Áreas Naturales Protegidas) im Jahr 2010 eine Strategie zum Thema Klimawandel in Naturschutzgebieten ECCAP (Estrategia de Cambio Climático para Áreas Protegidas) auf den Weg gebracht. Durch diese Strategie sollen die Naturschutzgebiete einen Beitrag dazu leisten, dass die Ökosysteme und die dort lebende Bevölkerung sich besser an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen können. Gleichzeitig zielt die Strategie darauf ab, zu einer Minderung der Treibhausgasemissionen beizutragen und die Kohlenstoffspeicherfähigkeit der Schutzgebiete, z.B. durch gut erhaltene Wälder und Feuchtgebiete, zu verbessern.
Die Zentralregion der Sierra Madre Oriental ist ein Hotspot der Biodiversität in Mexiko. Sie umfasst ungefähr 2,5 Mio. Hektar prioritäre Ökosysteme wie Bergnebelwälder, endemische Kiefern- und Eichenwälder, Feuchtgebiete, und Dornstrauchsavannen. Diese Ökosysteme sind der Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten, wie dem Jaguar, Schwarzbär, Puma, sowie Papageienarten wie den Gelbkopfamazonen oder dem Soldatenara. Darüber hinaus Pflanzenarten wie der als Elefantenfuß oder “soyate” bekannten Baumart (Beaucarnea inermis oder Beaucarnea recurvata), verschiedenen Baumfarnen und amerikanischen Amberbäumen (Liquidambar styraciflua). Die Region umfasst die sechs Bundesstaaten Tamaulipas, San Luis Potosí, Hidalgo, Querétaro, Puebla und Veracruz. Dort bestehenderzeit vier föderale Schutzgebiete: das Biosphärenreservat Sierra del Abra Tanchipa, die prioritäre Schutzregion um Xilitla, das Schutzgebiet im Einzugsgebiet des Necaxa-Flusses und das Biosphärenreservat Sierra Gorda in Querétaro. Ausserdem gibt es Pläne für weitere föderale, bundesstaatliche und private Schutzgebiete.
Das Vorgehen
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die CONANP bei der Implementierung des Vorhabens Klimawandel und Schutzgebietsmanagement CCyANP (Cambio Climático y Gestión de Áreas Naturales Protegidas) im Zentralgebiet der Sierra Madre Oriental im Rahmen der Klimawandelstrategie in Naturschutzgebieten. Das Projekt wird im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) durchgeführt. Ziel ist es, Konzepte für Massnahmen zur Minderung und Anpassung an den Klimawandel in Naturschutzgebieten und prioritären Schutzzonen zu entwickeln und zu implementieren. Dies soll zum Biodiversitätserhalt in der Region beigetragen und die Minderungs- und Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme und der Bevölkerung in den Naturschutzgebieten erhöhen.
Die Wirkungen
Die GIZ unterstützt die CONANP bei der Verbesserung ihrer Managementpläne, um die Funktionalität der Schutzgebiete als Kohlenstoffspeicher und die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu erhöhen. An dem Vorhaben sollen sich möglichst viele Akteure wie Zivilgesellschaft, Regierungsvertreter und Unternehmer und beteiligen. Insbesondere bei konkreten Massnahmen wie Feuermanagement, dem Aufbau eines Systems zum Monitoring von Klima und Biodiversität, der Implementierung von Massnahmen zur Anpassung und Minderung sowie begleitenden Weiterbildungsmaßnahmen ist eine breite Beteiligung verschiedener Interessensgruppen wichtig.
Die Erfahrungen und entwickelten Strategien sollen auch in anderen Regionen Mexikos verbreitet und angewandt werden können. Dadurch wird die Implementierung der ECCAP auf nationaler Ebene unterstützt.
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